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Live von der Sommertour – Zwischenstopp

Live von der Sommertour – Zwischenstopp

Live von der Sommertour – Zwischenstopp   Töchterchen Janina ist von ihrer Toskanareise zurück, und wir haben unseren Pourquois-Pas? gepackt und sind wieder losgedüst. Entlang dem Rhein gen Norden – der Weg ist das Ziel, und später dann die Normandie.   Nun legen wir einen 

Kurze Auszeit am Bodensee

Kurze Auszeit am Bodensee

Kurze Auszeit am Bodensee   Das Wetter ist herrlich und ich habe keine Termine an meinen freien Tagen. Also packen wir unseren Pourquois-Pas? und düsen gegen Nordosten… Ziel ist der Bodensee, genauer der Camping Schloss Helmsdorf in Immenstaad.   Auf dem Lageplan sind viele Dauercamper 

…..und wieder in Italien – Live vom Lago Maggiore

…..und wieder in Italien – Live vom Lago Maggiore

…und wieder in Italien – Live vom Lago Maggiore

 

Vor genau einem Jahr, an Pfingsten, sind wir wegen einer Sintflut von Maccagno geflüchtet. Der Campingplatz war nicht mehr direkt neben dem See, sondern im See.

Doch das herrliche Gebiet lockt uns auch dieses Jahr wieder!

 

Am Donnerstagmorgen flitzen wir durch den Gotthard (wie schön, dass alle anderen noch arbeiten müssen). Das Wetter ist ziemlich gut und die Temperatur angenehm.

Auf dem Camping Lagocamp in Maccagno haben wir wieder genau denselben Stellplatz wie vor einem Jahr; hoffentlich ist das kein schlechtes Omen!

 

Camping Lagocamp Maccagno

 

Wir packen blitzschnell aus, und mich zieht es, wie immer, sofort zum See. Robin erinnert sich doch tatsächlich noch an den kleinen Spielplatz, aber da gibt es vorerst keinen Kompromiss 😉

Am See ist es herrlich. Wir halten die Zehen ins kühle Wasser, werfen Steine, sammeln schöne Treibholzstücke und fotografieren wie wild. Leider verpasse ich die Schwäne, die direkt über unsere Köpfe zischen, sowie den ungewohnten Salto von Robin. Statt ihn zu retten, hätte ich besser zur Kamera gegriffen… na ja, Mutterreflexe halt!

 

Strand Maccagno

 

Strand Maccagno

 

Nach dem Abendessen schlendern wir über den kleinen Fluss zum öffentlichen Spielplatz, den wir für uns alleine haben.

Ich versuche mit der Kamera einen Mitzieher: Mit verhältnismässig langer Verschlusszeit wird dem bewegten Motiv schwungvoll gefolgt. So ist das Motiv scharf und die Umgebung verschwimmt in der Unschärfe. Ich brauche mehrere Versuche, bis die Einstellungen stimmen. Eine zu lange Verschlusszeit führt zu Überbelichtung, und der richtige Schwung muss auch stimmen – sonst ist gar nichts scharf. Zum Glück könnte Robin stundenlang schaukeln… sonst wird es ihm beim Fotografieren immer langweilig und er macht Faxen!

 

Mitzieher beim Schaukeln

 

Luino

Am Freitagmorgen schwingen wir uns aufs Rad und fahren nach Luino. Das Städtchen ist vielleicht auch ohne Markt schön?

Die Strecke ist abenteuerlich: Teilweise müssen wir auf der Hauptstrasse fahren, zum Glück jedoch nicht durch die Tunnels. Da geht jeweils ein Weg aussen am Felsen herum. Bei diesen Wegstückchen thronen italienische Villen, in den Fels hineingebaut, übers Wasser.

 

Luino wirkt verschlafen, sogar der Hafen ist derart leer, dass wir die Hightech-Fahrradständer beinahe übersehen (weil niemand sonst dort geparkt hat).

Wir schlendern ein wenig durch die Altstadt und schlemmen süsse Törtchen mit Nutella und Pistazien. Mein schweizerischer Charme hat leider keinen positiven Einfluss auf die Verkäuferin: Meine Bemühungen, pistacchio richtig auszusprechen, ignoriert sie und verschwindet nach dem Bezahlen grusslos hinter dem Vorhang. Zum Glück ist das die Ausnahme. Robin wird fast ständig mit einem euphorischen Ciao begrüsst, oft gefolgt von Koseworten und Komplimenten.

 

Dolce in Luino

 

Die neu erstellte Promenade in Luino fasziniert mich wiederum sehr. Trotz sehr klaren und geraden Linien harmoniert alles mit der Seenlandschaft und der Stadtsilouette. Holz, Rost und Pflanzen sowie ein spannend anzuschauender Computerspringbrunnen bringen Leben und Wärme.

 

Promenade Luino

 

Promenade Luino

 

Pommes und Caprese direkt am See schmecken wunderbar, und die Italiener  nebenan bieten uns noch verschiedene Häppchen an, die sie ungefragt zu ihrem Apéro erhalten haben.

 

Der laue Abend und die letzten Sonnenstrahlen eignen sich bestens für ein paar Glaskugelfotos: Die Gefahr, sich zu verbrennen, ist nicht so gross. Robin nistet sich in einer schönen Trauerweide ein und beschliesst, fortan in diesem Baumzelt zu wohnen. Meine Begeisterung für diese Bäume flammt erneut auf – vielleicht wäre das doch etwas für den Garten? Schliesslich hat Robin seinen Spielplatz total verwüstet…

 

Lago Maggiore in der Glaskugel

 

Trauerweide als Spielzelt

 

Sonnenstern

 

Unter der Trauerweide

 

In der Nacht erwache ich, weil der Wind so seltsam in den Bäumen rauscht. Ein paar wenige Regentropfen klopfen aufs Dach – und plötzlich geht es los. Von einer Sekunde auf die andere giesst es wie aus Kübeln, blitzt und donnert, und ich denke: Oh nein, nicht schon wieder! Nach zwei Minuten ist der Spuk jedoch vorbei, der aufgeschreckte Robin beruhigt, und wir können weiterschlafen.

 

 

Markt in Intra

Für den Samstag plane ich eine Schifffahrt nach Intra – der Markt dort soll schön sein, ebenso das Städtchen.

Der Fahrplan ist eine Herausforderung: Wo hält das Schiff wirklich? Und wo nicht? Und an welchen Tagen? Es gibt unzählige Ausnahmen und Ergänzungen….

Es fährt genau ein einziges Schiff nach Intra – um 11 Uhr. Und am Abend eines zurück. Uff, keine grosse Auswahl! Das ist ein richtig italienischer Schifffahrtsplan!

 

Schifffahrt auf dem Lago Maggiore

 

20 Minuten zu früh behauptet der Kapitän, wir seien in Intra. Oha? Gibt es verschiedene Stationen in Intra? Müssen wir wirklich schon raus, oder was ist da los? Wir versuchens, zum Glück, und erst dann merke ich, dass auf dem Plan weitere Ausnahmen vermerkt sind. Zwei Häfen werden erst ab Juni angelaufen.

 

Schwebendes Cannero Riviera

 

Robin jammert, er hätte Hunger. Wir düsen durch den Markt, immer der Nase nach, bis zu den Essständen. Beim Anstehen wird Junior immer ruhiger – und als ich schliesslich die Spiessli und Olivenpanini in der Hand halte, schläft er tief und fest. Na gut…

Doch vor dem Essen helfe ich einem alten Mann: Er hat wohl einen schlimmen Sturz hinter sich, sein Bein, sein Arm und sein Gesicht sind aufgeschlagen und voller Blut. Seine Frau fragt mich verzweifelt auf Italienisch nach einer Apotheke. Weil mein Italienisch für solche Fälle nirgends hinreicht, putze ich dem Mann ungefragt das Gesicht mit Reinigungstüchern. Er getraut sich nicht zu widersprechen… grins….  Später realisiere ich, dass das Paar französisch spricht.

 

Später schlendern wir den Marktständen entlang, vermehrt ganz nah: Unter den Dächern ist es trocken, denn es hat zu regnen begonnen.

Wir kaufen Capeletti mit Rohschinken und Käse fürs Abendessen, sowie Salami. Um den Spielwarenstand kommen wir nicht herum, ebenso bei den Schals und Tüchern. Ich kaufe einige für neue Kameraschals. Später bereue ich, nicht mehr gekauft zu haben. Die Eulen, die Anker,… all diese Tücher gefallen mir selber so gut, da möchte ich vielleicht auch noch für mich etwas haben?!

 

Die Altstadt von Intra ist hübsch, aber nichts Spektakuläres. Wir schlendern herum und Junior spielt noch ein bisschen in der Nähe des Hafens, bis das Schiff zurück kommt. Doch das will und will nicht kommen. Mir kommen Zweifel: Sind wir wirklich richtig? Was läuft da falsch? Das Schiff hat schlussendlich 25 Minuten Verspätung – und niemand informiert. Beim Einsteigen frage ich noch einmal nach, ob wir wirklich nach Maccagno kommen – es scheint alles in Ordnung zu sein. Ist es auch… uff!

 

Steg am Lago Maggiore

 

Nach dem wunderbaren Abendessen ziehen wir in die Seifenblasenschlacht! Die riesigen Blasen entstehen fast von alleine, mit ein bisschen drehen und in den Wind halten. Junior liebt es, die grossen, glänzenden Kugeln in der Luft zu zerschlagen. Doch diese gehen zum Angriff über….. 😉

Seifenblasen

 

Riesenseifenblasen

 

Seifenschaum

 

Schnell packe ich noch die Sachen in unser Pourquois-Pas? Falls es in der Nacht wieder regnen sollte, ist morgen nicht alles nass.

Das Programm ist noch offen. Bei schönem Wetter fahren wir gegen Abend zurück, bei Regen irgendwann früher.

 

 

In der Nacht beginnt es zu regnen…. und hört nicht mehr auf. Wir packen unsere restlichen Sachen und fahren zurück. Im Aargau ist es tatsächlich schöneres Wetter!

 

 

Venezianische Wassertour

Venezianische Wassertour

Venezianische Wassertour   Jedes Mal, wenn ich in Venedig war, war ich von Neuem enorm fasziniert von dieser Stadt. Wege aus Wasser und unzählige eindrückliche Bauwerke, unzählige Brücken, kleine Gässchen, kreative Läden und das unermüdliche Treiben per Schiff machen diese Stadt zu etwas ganz Besonderem. 

Siena La Bellissima

Siena La Bellissima

Siena La Bellissima   Nach dem kurzen Abstecher an den Gardasee geht es weiter in die Toskana. Da ich unbedingt Siena besuchen möchte, halten wir Ausschau nach einem gut gelegenen Campingplatz. Der Camping Colleverde Siena verspricht einen schönen Ausblick auf die Stadt. So gehe ich 

Live aus Italien

Live aus Italien

Live aus Italien

 

Endlich, endlich sind wir wieder unterwegs! Als der Winter nicht mehr aufhören wollte, wurde ich langsam ungeduldig: Wann können wir wieder mit unserem Womo los?

 

Nun meinten es die Wetterfrösche doch noch gut mit uns, und vorgestern begann ich mit Packen und Planen. Wohin? Nach Italien! Nur… die Italiener sind nicht nur für feines Essen und Sonne bekannt, sondern auch für kurze Öffnungszeiten der Campingplätze. Einige öffnen erst im Mai, und schliessen Ende September bereits wieder.

 

Bei der ganzen Planung, und die lange Zeit ohne Reisen, zudem Junior als totaler Wildfang, wird mir ganz mulmig. Ich mutiere zu Typ B– herrje! Da gibt’s nur eines: meine eigenen Tipps beherzigen!

 

Statt in einem Zug in die Toskana zu fahren, was ziemlich weit ist und mir ein schlechtes Gewissen gegenüber Robin macht, entscheide ich mich für einen Zwischenstopp in bekannten Gefilden. Wir werden unseren vertrauten Campingplatz in Lazise anfahren. Ob für eine oder zwei Nächte lasse ich offen.

Steine werfen am Gardasee

 

Mit dem Einpacken wird alles ein wenig vertrauter, und ich bin beruhigt dass noch alles funktioniert. Sogar das Powerpack für den Wasserhahn hat noch Strom!

 

Am Freitagmorgen geht es los, und ich bin beeindruckt wie gut wir durch den Gotthardtunnel kommen. Ohne Stau und Stopp, das ist ein neuer Rekord!

Bereits nach dem Mittag kommen wir auf dem Camping Du Parc in Lazise an. Den Stellplatz dürfen wir aussuchen, es hat genug freie. Trotzdem sind bereits etwa 1/3 der Plätze belegt.

Gegenlicht am Gardasee

 

Unterdessen habe ich mich auch entschieden, nur eine Nacht zu bleiben. Ich bin wieder mehr Typ A, deshalb geht es einfach drauflos 😉

Junior

 

Wir packen gar nicht viel aus und gehen zum See. Robin spielt so intensiv und zufrieden, dass er wenige Minuten später bereits bis zu den Knien im Wasser steht. Wohlgemerkt, in langen Hosen, Socken und Turnschuhen!

Robin am Gardasee

 

Ich versuche, mit der neuen Glaskugel Fotos zu machen. Während ich die Werte an der Kamera verstelle, sticht oder beisst mich etwas in die Hand. Au!! Ich brauche ein paar Sekunden, bis ich realisiere, dass mich kein wildes Tier angegriffen hat, sondern die Sonne! Durch die Glaskugel, die ich noch in der Hand halte, gab es einen Brennpunkt auf meiner Hand. Ich habe davon gelesen…. Aber sooo schnell? Ehm… ja!!

Glaskugel Fotografie
Gardasee

 

Irgendwann kann ich Robin überreden, einen Spaziergang ins Städtchen zu unternehmen. Als wir letzten Sommer eine Woche hier waren, hatte ich nur das Smartphone zum Fotografieren. Vorab überlege ich mir, ob ich denn noch anderes finde als das bereits geknippste. Und wie! Mein Blick hat sich verändert, ich sehe die Stadt mit anderen Augen. Vielleicht werde ich doch einmal die fotografische „Bibeliphase“ (Bibeli = Küken) hinter mir lassen.

Lazise am Gardasee
Lazise am Gardasee
Lazise
Lazise

 

Am Abend gönnen wir uns eine Pizza auf dem Platz direkt neben dem Spielplatz. Erstaunlicherweise hält Junior lange durch und isst schön. Auf dem Spielplatz geht dann jedoch die Post ab: mit anderen Kindern tobt und schreit er herum und ich bin froh sind wir nicht im Fünfstern-Hotel 😉

Auf dem Spielplatz Camping du Parc Lazise
Robin in Lazise

Danach ist er so müde, dass er rasch einschläft. Meistens quer, und ich habe die halbe Nacht entweder seine Füsse in meinem Bauch oder seinen Kopf in meinen Rücken gedrückt. Uff…

 

In gut drei Stunden düsen wir heute Richtung Süden, nach Siena. Wir sind auf dem Campingplatz direkt oberhalb der Stadt und machen uns einen gemütlichen Nachmittag. Robin jagt Riesenseifenblasen, und ich tippe live aus Italien.

Riesenseifenblasen in Siena

Morgen haben wir den ganzen Tag, um die wunderschöne Stadt zu erkunden. Obwohl ich schon mehrere Male in Siena war, werde ich die Stadt wohl mit anderen Augen sehen – schliesslich bin ich ja kein Bibeli mehr 😉

Luxus Arbeitsplatz

 

Bis bald mehr live aus Bella Italia!

 

Gemütlicher Abend im Camper

 

Gönn dir ein Kinderhotel

Gönn dir ein Kinderhotel

Gönn dir ein Kinderhotel   Im Oktober waren wir das letzte Mal mit unserem Pourquois-Pas? unterwegs. Zwei Monate sind vergangen, eine Ewigkeit – das Herumreisen fehlt mir. Aber der Camper ist nicht für den Winter gemacht, oder genauer: Ich nicht. Ich habe es gern warm 

Solo auf Reise

Solo auf Reise

Solo auf Reise Teil 1   Ob aus Überzeugung oder aus Notwendigkeit (hier meine ich weniger die Not denn die Wendigkeit), solo auf Reise zu sein kann eine echte Bereicherung sein.   In diesem Bericht definiere ich „solo“ als „ohne erwachsene Begleitung“, egal ob  Freundin, 

Bella Berglandschaft

Bella Berglandschaft

Bella Berglandschaft

Südtirol 4. – 6. Oktober 2017

 

Camping in Lana

Willst du „s’Foiferli und s’Weggli“ (für Nichtschweizer: den Fünfer und ein Wecken / Brötchen), musst du ins Südtirol!
Hier gibt’s italienische Lebensfreude und eindrückliche Berglandschaft in einem.

Als Kind habe ich bereits Ferien im Südtirol verbracht, und als Teenager eine wilde Zeit mit ersten Schmetterlingen im Bauch. Zu Zwölft in einem VW Golf gabs in der Schweiz definitiv nicht – im Südtirol ein eindrücklich unbequemes und unvergessliches Erlebnis!

In Lana, in der Nähe von Meran, finden wir den hübschen Campingplatz Arquin, mitten in einer Apfelplantage. Die Qualität dieses Platzes scheinen auch andere Reisende zu kennen, denn es heisst, wir können nur eine Nacht bleiben. Da ich jedoch mit einem Stellplatzwechsel einverstanden bin, dürfen wir doch eine zweite Nacht anfügen.

Schwimmbad, Restaurant, sehr schöne Sanitärräume, kleiner Laden, Bushaltestelle nur fünf Gehminuten entfernt – es ist alles da um sich wohl zu fühlen.

 

Meran

Da Robin auf der Hinfahrt geschlafen hat, ist er bereits wieder fit für den nächsten Ausflug. So zotteln wir los und schnappen den nächsten Bus nach Meran. Ich bin lange Zeit nicht mehr Bus gefahren, und das Geruckel, An- und Abfahren, Kurven und Gedränge ist nicht das Highlight des Tages. In der Hälfte der Stecke werden wir aufgefordert, unseren vollgepackten Buggy zusammenzulegen, da nur maximal zwei Kinderwagen im Bus sein dürfen. Dass wir zuerst drin waren, interessiert den Kontrolleur nicht.
Doch irgendwie gelangen wir zur richtigen Haltestelle, und die Karte in Tapetengrösse verrät mir, dass die Altstadt von Meran kompakt ist – ganz im Gegensatz zum vorher besuchten Brescia.

Passeier

 

Meran fasziniert mich auf Anhieb: Eine pittoreske Stadt mitten in den Bergen, und die Kombination von italienischem Charme und tirolerischer Alpenluft wirkt wie die Kombination von Schokolade und Chili auf mich. In den Geschäften werde ich auf Italienisch und Südtirolerisch begrüsst, die Auswahl an Mode zeigt kuschelig-stylisches Bergdesign, und in den Restaurants ist die Auswahl gross und vielseitig.

Drehende Skulptur Meran

 

Nach einer Runde durch die autofreie Altstadt verweilen wir lange auf dem grossen, öffentlichen Spielplatz. Er liegt eingebettet zwischen dem Fluss Passeier und dem wunderschönen Kurhaus. Robin rutscht, klettert, schaukelt und hüpft herum, ich sonne mich, geniesse und fotografiere – wir sind beide happy.

Spielplatz Meran

 

Mit viel Überzeugungskraft kann ich Junior vom tollen Spielplatz weg locken, und wir spazieren ein Stück dem Passeier entlang. Die Kurpromenade scheint einem Bilderbuch zu entstammen.

Kurpromenade Meran

 

Der Hunger treibt uns schliesslich in die Gassen der Altstadt zurück, wo wir eine Grillhaxe („Hat’n Sie ne Stelze?“), Pommes Frites und Salat schlemmen.

Grillhaxe

 

Als es zu dunkeln beginnt, machen wir uns auf den Rückweg. Die angegebene Bushaltestelle finde ich nicht (etwa mitten auf der Brücke?), und so gehen wir ein kleines Stück bis zu den Thermen. Beim Einsteigen kippt Robin mit dem Buggy, aber da ich ihn festhalten kann, verletzt er sich nicht, sondern kommt mit einem Schrecken davon. Der Busfahrer hingegen möchte die Ambulanz rufen, was ich zum Glück verhindern kann.
Zudem erwischen wir den falschen Bus….statt 211 den 211b, aber eigentlich sollten wir um diese Zeit den 221d nehmen. Aha…..
Mit einem kurzen Fussweg kommen wir dann doch noch zufrieden und müde beim Camper an. Da wir morgen auf den Berg wollen, heisst es bald: Ab ins Bett!

 

Vigiljoch

Nein, die Ersten und Einzigen sind wir nicht, muss ich ein wenig erschrocken feststellen, als wir nach einer halbstündigen Velofahrt quer durch Lana bei der Seilbahn ankommen. Die Menschenschlange erstreckt sich über den ganzen Parkplatz, und gemäss pessimistischem Bergler hinter mir werden wir zwei Stunden anstehen. Anstehen macht mir nichts aus, aber für Robin ist es eine sehr lange Zeit. Ganz so schlimm ist es dann doch nicht, nach gut 50 Minuten stehen wir vor der Gondel. Robin hat sich wacker geschlagen, dank Cracker, herumhüften, an Abschrankungen turnen, mit Stecken spielen,… Er fällt nicht negativ auf, denn das übernehmen ältere Mercedesfahrer, die immer wieder versuchen, auf dem überfüllten Parkplatz noch etwas zu finden. Es wird gewendet, gekreuzt, korrigiert… Es ist derart lächerlich, dass mein Ärger in Schadenfreude über geht.

Eingequetscht zwischen meinen Beinen findet Robin die Fahrt ganz spannend. Aber es ist nichts gegenüber dem, was uns danach erwartet: der zweite Teil geht mit einer Sesselbahn auf den Berg. Die Sesseli sind alt und wirken knorzig, und sind für nur eine Person gemacht. Rechte Schulter Rucksack, linke Schulter Picknickdecke, vorne mit einer Hand halte ich Robin um den Bauch, mich mit der anderen am Sesseli fest. Zurücklehnen geht nicht gut wegen dem Rucksack, und die Sicherungsstange ist schräg und in Anbetracht der Höhe und Umstände lächerlich wirkungslos konstruiert. Ich weiss nicht, ob ich geschockt oder fasziniert sein soll, denn die zwanzigminütige Fahrt ist so eindeutig ein Abenteuer. Unter uns schnaufen Wanderer den Berg hoch, und ich beneide sie tatsächlich ein wenig. Nächstes Mal, Robin, musst du laufen!
Robin sitzt zum Glück ganz ruhig, und wir kommen total verspannt aber heil oben an.
Auf der Rückfahrt wird der Reiz grösser, ein Foto zu machen, aber mich zu bewegen oder gar etwas auszupacken, liegt schlichtweg nicht drin.

 

Familienrestaurant

Oben angekommen ist der Ausblick wunderschön. Die Bergwelt lädt zum Sonnen und Wandern ein. Wir schlagen den Weg Richtung Familienrestaurant Gampl ein, denn ich hoffe, Robin schafft diese Strecke von etwa zwanzig Minuten, und wird dann mit einem Spielplatz und Streichelzoo belohnt.

 

Wir wandern gemütlich los, bestaunen Tannenzapfen, Kühe und Pferde, sowie die traumhafte Weitsicht.
Das Restaurant hält, was es verspricht: Blick über das halbe Südtirol, mit einer Glasscheibe gesichert, so dass ich das Herumklettern von Robin locker nehmen kann, zudem der schönste und grösste Spielplatz, den ich bei einem Restaurant je gesehen habe.

Ausblick Vigiljoch

Die Menüauswahl ist gut, das Essen sehr fein und das Personal äusserst freundlich. Es gibt tatsächlich einen Zoo mit Pferden, Ziegen, Hasen, Gänsen und vielen anderen Tieren. Und das Allerbeste: Rund um den Spielplatz Liegestühle und Loungesessel für (müde) Mamis und Papis.

Familienrestaurant Gampl

Vom Liegestuhl aus beobachte ich Robin im Sandhaufen, bis er vor Müdigkeit beinahe umkippt und wegen dem ungehorsamen Bagger einen Trotzanfall macht. Auf mir schläft er ein, und diese gemeinsame Stunde geniesse ich enorm.

Spielplatz Viglijoch

Es wird Zeit für den Rückweg, denn ich befürchte, wieder anstehen zu müssen. So ist es leider auch, mit einer halben Stunde hält es sich zum Glück in Grenzen.

Unten angekommen, schwingen wir uns wieder aufs Fahrrad, kaufen noch Abendessen ein und machen uns einen gemütlichen Abend im Pourquois-Pas?

Vielleicht können wir nicht so bald wieder auf einen Berg, aber ich hoffe doch bald, und sei es in der Nähe und für einen Tagesausflug.

Für den nächsten Tag haben wir die Weiterfahrt und einen kleinen Stopp im Tirol geplant, da die Strecke sonst sehr weit wäre.

Sticker sind immer gut!

 

Iseo

Iseo

Iseo 1. – 4. Oktober 2017   Kennst du die norditalienischen Seen und bist ebenso fasziniert von ihnen wie ich? Ich finde es toll, innert relativ kurzer Zeit italienischen Charme und mediterranes Klima zu finden. Lago di Como und Lago di Garda sind die beiden