Ausflug zum Freilichtmuseum Ballenberg
Ausflug zum Freilichtmuseum Ballenberg
Bis zum nächsten Einsatz unseres Pourquois-Pas? geniessen wir hier das schöne Wetter, das wuchernde Unkraut im Garten und diverse Ausflüge in die mehr oder weniger entfernte Region.
Mich zieht es zum Freilichtmuseum Ballenberg – ob es Robin dort wohl auch hinzieht? «Robin, dort gibt es viele, alte Sachen!» Robin: «Auch Bagger?» «Äh nein…»
Ich ködere ihn mit dem Spielplatz, dem feinen Zmittag und den Tieren – und los geht’s, natürlich mit dem Fotoapparat bewaffnet.
Die Reise ist wunderschön, im Seetal gen Süden, und ich geniesse die Aussicht mit Bergblick, Seen und unzähligen, blühenden Bäumen. Frühling pur! Robin interessiert sich mehr für die Baustellen und Traktoren unterwegs… Jedem das Seine.
Im Museum – obwohl, IM ja nicht ganz richtig ist; schliesslich ist es ein Freilichtmuseum, und gutes Schuhwerk muss ich dringend empfehlen – lassen wir uns viel Zeit. In den alten Gebäuden gibt es so viele Details zu entdecken, und auch Robin ist interessiert und möchte wissen, was wozu gut ist. Alles kann ich nicht beantworten, denn mit all den historischen Techniken kenne ich mich nur grob aus.
An verschiedenen Orten wird das Handwerk direkt gezeigt, und wer mag, kann sogar mithelfen. Milch für Käse wird in einem riesigen Kessel auf dem Feuer gewärmt, und in einer kleinen Stube schauen wir zu, wie Wolle gesponnen wird. Wenn man Rahm genug lange schüttelt, gibt es Butter. Und in einem alten Chalet wird das Feuer für eine Gerstensuppe geschürt.
Robin gefallen vor allem die Hühner, die überall frei herumspazieren. Aber nur, wenn sie genug Abstand einhalten! Ist eines gar zu neugierig, dreht sich das Spiel um, und Robin läuft davon und das Huhn hinterher. Gemäss ihm sind dies ohnehin alles Güggel (Hähne), und er demonstriert ununterbrochen und lautstark, wie sie krähen können.
Zum Mittagessen gibt’s Wurst, Pommes und Salat – und ein bisschen neidisch blicke ich zu den Familien, die am Feuer selber eine Wurst grillieren. Wir hätten unser Mittagessen auch mitnehmen sollen.
Fotosujets gibt es unzählige. Von eindrücklichen, wunderschönen Gebäuden bis zu authentischen Details.
Die Lichtsituation in den Räumen ist jedoch sehr anspruchsvoll. Meistens gibt es nur sehr kleine Fenster, durch die das Licht hart eindringt. Der Rest des Raumes liegt im Dunkeln. Und Möbel umstellen ist wohl nicht erwünscht… ? Ein Stativ wäre eventuell hilfreich – aber dieses mehrere Kilometer weit zu schleppen erschien mir im Vorherein schon nicht reizvoll.
Zusätzlich erschwerend sind die vorherrschenden Farben: braune Holzdecke, brauner Holzboden, braune Holzmöbel, schwarze Werkzeuge. Eine weisse Kanne oder ein helles Tuch sind da wortwörtlich ein Highlights!
Irgendwann hat Junior genug von dem alten «Kram». Er schnappt sich einen grossen Stecken, und während ich den Buggy über den Tessiner Wanderweg trage, fuchtelt er damit zufrieden herum. Weil er auch etwas müde ist, verlangt er seinen Nuggi – der ihm jedoch alle paar Meter aus dem Mund fällt. Nuggis und plaudern und singen passen halt nicht so gut zusammen!
Wer alles anschauen möchte, hat für einen Tag ein sportliches Programm. Die Wege haben wir alle zurückgelegt, jedoch nicht ganz jedes Gebäude besichtigt.
Am späten Nachmittag kaufen wir im kleinen Laden noch Kuhsocken (Kindersocken mit Kühen drauf), schauen in der Chocolatier, wie die warme Schokolade gerührt und in Formen gefüllt wird, und machen uns dann auf den gemütlichen Heiweg.
Mit Freude stelle ich zu Hause fest, dass es ein paar schöne Fotos gegeben hat. Ausgedruckt und auf Büttenpapier geben sie sehr stilvolle Karten (kannst du im Fotolumea-Shop auch kaufen).
Der Ballenberg ist absolut ein Ausflug wert. Auch wenn den Kindern nicht alles gefällt, so hat es doch viele spannende Angebote. Das Früher so sichtbar und lebhaft zu machen, ist interessant und lehrreich.