…..und wieder in Italien – Live vom Lago Maggiore

…..und wieder in Italien – Live vom Lago Maggiore

…und wieder in Italien – Live vom Lago Maggiore

 

Vor genau einem Jahr, an Pfingsten, sind wir wegen einer Sintflut von Maccagno geflüchtet. Der Campingplatz war nicht mehr direkt neben dem See, sondern im See.

Doch das herrliche Gebiet lockt uns auch dieses Jahr wieder!

 

Am Donnerstagmorgen flitzen wir durch den Gotthard (wie schön, dass alle anderen noch arbeiten müssen). Das Wetter ist ziemlich gut und die Temperatur angenehm.

Auf dem Camping Lagocamp in Maccagno haben wir wieder genau denselben Stellplatz wie vor einem Jahr; hoffentlich ist das kein schlechtes Omen!

 

Camping Lagocamp Maccagno

 

Wir packen blitzschnell aus, und mich zieht es, wie immer, sofort zum See. Robin erinnert sich doch tatsächlich noch an den kleinen Spielplatz, aber da gibt es vorerst keinen Kompromiss 😉

Am See ist es herrlich. Wir halten die Zehen ins kühle Wasser, werfen Steine, sammeln schöne Treibholzstücke und fotografieren wie wild. Leider verpasse ich die Schwäne, die direkt über unsere Köpfe zischen, sowie den ungewohnten Salto von Robin. Statt ihn zu retten, hätte ich besser zur Kamera gegriffen… na ja, Mutterreflexe halt!

 

Strand Maccagno

 

Strand Maccagno

 

Nach dem Abendessen schlendern wir über den kleinen Fluss zum öffentlichen Spielplatz, den wir für uns alleine haben.

Ich versuche mit der Kamera einen Mitzieher: Mit verhältnismässig langer Verschlusszeit wird dem bewegten Motiv schwungvoll gefolgt. So ist das Motiv scharf und die Umgebung verschwimmt in der Unschärfe. Ich brauche mehrere Versuche, bis die Einstellungen stimmen. Eine zu lange Verschlusszeit führt zu Überbelichtung, und der richtige Schwung muss auch stimmen – sonst ist gar nichts scharf. Zum Glück könnte Robin stundenlang schaukeln… sonst wird es ihm beim Fotografieren immer langweilig und er macht Faxen!

 

Mitzieher beim Schaukeln

 

Luino

Am Freitagmorgen schwingen wir uns aufs Rad und fahren nach Luino. Das Städtchen ist vielleicht auch ohne Markt schön?

Die Strecke ist abenteuerlich: Teilweise müssen wir auf der Hauptstrasse fahren, zum Glück jedoch nicht durch die Tunnels. Da geht jeweils ein Weg aussen am Felsen herum. Bei diesen Wegstückchen thronen italienische Villen, in den Fels hineingebaut, übers Wasser.

 

Luino wirkt verschlafen, sogar der Hafen ist derart leer, dass wir die Hightech-Fahrradständer beinahe übersehen (weil niemand sonst dort geparkt hat).

Wir schlendern ein wenig durch die Altstadt und schlemmen süsse Törtchen mit Nutella und Pistazien. Mein schweizerischer Charme hat leider keinen positiven Einfluss auf die Verkäuferin: Meine Bemühungen, pistacchio richtig auszusprechen, ignoriert sie und verschwindet nach dem Bezahlen grusslos hinter dem Vorhang. Zum Glück ist das die Ausnahme. Robin wird fast ständig mit einem euphorischen Ciao begrüsst, oft gefolgt von Koseworten und Komplimenten.

 

Dolce in Luino

 

Die neu erstellte Promenade in Luino fasziniert mich wiederum sehr. Trotz sehr klaren und geraden Linien harmoniert alles mit der Seenlandschaft und der Stadtsilouette. Holz, Rost und Pflanzen sowie ein spannend anzuschauender Computerspringbrunnen bringen Leben und Wärme.

 

Promenade Luino

 

Promenade Luino

 

Pommes und Caprese direkt am See schmecken wunderbar, und die Italiener  nebenan bieten uns noch verschiedene Häppchen an, die sie ungefragt zu ihrem Apéro erhalten haben.

 

Der laue Abend und die letzten Sonnenstrahlen eignen sich bestens für ein paar Glaskugelfotos: Die Gefahr, sich zu verbrennen, ist nicht so gross. Robin nistet sich in einer schönen Trauerweide ein und beschliesst, fortan in diesem Baumzelt zu wohnen. Meine Begeisterung für diese Bäume flammt erneut auf – vielleicht wäre das doch etwas für den Garten? Schliesslich hat Robin seinen Spielplatz total verwüstet…

 

Lago Maggiore in der Glaskugel

 

Trauerweide als Spielzelt

 

Sonnenstern

 

Unter der Trauerweide

 

In der Nacht erwache ich, weil der Wind so seltsam in den Bäumen rauscht. Ein paar wenige Regentropfen klopfen aufs Dach – und plötzlich geht es los. Von einer Sekunde auf die andere giesst es wie aus Kübeln, blitzt und donnert, und ich denke: Oh nein, nicht schon wieder! Nach zwei Minuten ist der Spuk jedoch vorbei, der aufgeschreckte Robin beruhigt, und wir können weiterschlafen.

 

 

Markt in Intra

Für den Samstag plane ich eine Schifffahrt nach Intra – der Markt dort soll schön sein, ebenso das Städtchen.

Der Fahrplan ist eine Herausforderung: Wo hält das Schiff wirklich? Und wo nicht? Und an welchen Tagen? Es gibt unzählige Ausnahmen und Ergänzungen….

Es fährt genau ein einziges Schiff nach Intra – um 11 Uhr. Und am Abend eines zurück. Uff, keine grosse Auswahl! Das ist ein richtig italienischer Schifffahrtsplan!

 

Schifffahrt auf dem Lago Maggiore

 

20 Minuten zu früh behauptet der Kapitän, wir seien in Intra. Oha? Gibt es verschiedene Stationen in Intra? Müssen wir wirklich schon raus, oder was ist da los? Wir versuchens, zum Glück, und erst dann merke ich, dass auf dem Plan weitere Ausnahmen vermerkt sind. Zwei Häfen werden erst ab Juni angelaufen.

 

Schwebendes Cannero Riviera

 

Robin jammert, er hätte Hunger. Wir düsen durch den Markt, immer der Nase nach, bis zu den Essständen. Beim Anstehen wird Junior immer ruhiger – und als ich schliesslich die Spiessli und Olivenpanini in der Hand halte, schläft er tief und fest. Na gut…

Doch vor dem Essen helfe ich einem alten Mann: Er hat wohl einen schlimmen Sturz hinter sich, sein Bein, sein Arm und sein Gesicht sind aufgeschlagen und voller Blut. Seine Frau fragt mich verzweifelt auf Italienisch nach einer Apotheke. Weil mein Italienisch für solche Fälle nirgends hinreicht, putze ich dem Mann ungefragt das Gesicht mit Reinigungstüchern. Er getraut sich nicht zu widersprechen… grins….  Später realisiere ich, dass das Paar französisch spricht.

 

Später schlendern wir den Marktständen entlang, vermehrt ganz nah: Unter den Dächern ist es trocken, denn es hat zu regnen begonnen.

Wir kaufen Capeletti mit Rohschinken und Käse fürs Abendessen, sowie Salami. Um den Spielwarenstand kommen wir nicht herum, ebenso bei den Schals und Tüchern. Ich kaufe einige für neue Kameraschals. Später bereue ich, nicht mehr gekauft zu haben. Die Eulen, die Anker,… all diese Tücher gefallen mir selber so gut, da möchte ich vielleicht auch noch für mich etwas haben?!

 

Die Altstadt von Intra ist hübsch, aber nichts Spektakuläres. Wir schlendern herum und Junior spielt noch ein bisschen in der Nähe des Hafens, bis das Schiff zurück kommt. Doch das will und will nicht kommen. Mir kommen Zweifel: Sind wir wirklich richtig? Was läuft da falsch? Das Schiff hat schlussendlich 25 Minuten Verspätung – und niemand informiert. Beim Einsteigen frage ich noch einmal nach, ob wir wirklich nach Maccagno kommen – es scheint alles in Ordnung zu sein. Ist es auch… uff!

 

Steg am Lago Maggiore

 

Nach dem wunderbaren Abendessen ziehen wir in die Seifenblasenschlacht! Die riesigen Blasen entstehen fast von alleine, mit ein bisschen drehen und in den Wind halten. Junior liebt es, die grossen, glänzenden Kugeln in der Luft zu zerschlagen. Doch diese gehen zum Angriff über….. 😉

Seifenblasen

 

Riesenseifenblasen

 

Seifenschaum

 

Schnell packe ich noch die Sachen in unser Pourquois-Pas? Falls es in der Nacht wieder regnen sollte, ist morgen nicht alles nass.

Das Programm ist noch offen. Bei schönem Wetter fahren wir gegen Abend zurück, bei Regen irgendwann früher.

 

 

In der Nacht beginnt es zu regnen…. und hört nicht mehr auf. Wir packen unsere restlichen Sachen und fahren zurück. Im Aargau ist es tatsächlich schöneres Wetter!

 

 



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